2024-05-06 - Endlich Argentinien
2025-02-14 - Flug von Wien nach Paris
Gestern hatten wir schon alles fix und fertig gepackt, um Stress für den heutigen Morgen zu vermeiden. Auch der Online-Check-In war schon erledigt und die Sitzplätze hatten wir schon vor ein paar Tagen, leider kostenpflichtig, gebucht. Und das war gut so, denn unsere gewünschten Plätze, jeweils am Gang, waren beim Check-In nicht mehr verfügbar.
Für 2:30 hatten wir ein Flughafentaxi bestellt, da es um diese Zeit fast unmöglich ist, mit den Öffies zu fahren. Zehn Minuten vor dem vereinbarten Termin verließen wir die Wohnung und da klingelte auch schon das Telefon. Unser Taxifahrer meldete sich zur Stelle und eine Minute später saßen wir auch schon in seinem Auto.
Die Fahrt verlief flott und problemlos, sodaß wir kurz vor 3:00 bereits im Terminal 1 eintrafen.
Wir waren die Ersten vor den Air France Check-In-Schaltern und erwarteten, dass die Schalter um 3:15, also wie üblich drei Stunden vor Abflug öffneten. Leider hatte Air France die Zeit auf zwei Stunden geändert, sodass wir nun eineinviertel Stunden warten mussten.
Pünktlich um 4:15 öffneten die Schalter und fünf Minuten später waren wir auch schon eingecheckt.
2025-02-14 - Flug von Paris nach Buenos Aires
Gleich nach dem Ausstieg ging es zum Passkontrolle. Dort gab es schon eine lange Schlange. Die wurde allerdings von dem aufmerksamen Personal in verschiedene Sektoren aufgeteilt, in denen die automatischen Passkontrollstationen standen. In unserer Sektion standen drei Stationen, wovon bei unserem Eintreffen gerade eine auf Status ‚Error‘ ging und daher ausfiel.
Die Passkontrolle zu passieren dauerte ca. eine Minute und umfasste Pass in das Lesegeräte legen, den Lesevorgang abwarten, dann die Schleuse betreten, die Bildaufnahme der Kamera über sich ergehen lassen und schließlich noch ein paar Sekunden den eigentlichen Check abwarten, um dann die Schleuse wieder zu verlassen.
Machmal dauerte dieser Vorgang jedoch länger. Manche Passagiere legten den Pass in allen möglichen fehlerhaften Positionen in das Lesegerät, standen in der Schleuse nicht auf dem richtigen Platz, behinderten mit ihrem Gepäck den Schleusenein- oder Ausgang oder hatten trotz großflächiger Ankündigung verbotenerweise Brille oder Kappe auf.
Jeweils einer die Typen stand ausgerechnet vor uns in der Schlange. Endlich waren auch wir durch und wir konnten uns auf die Wanderung von Terminal F zum Terminal E machen. Der Weg war gut ausgeschildert und so gelangten wir ohne Probleme nach einer guten Viertelstunde zu unserm Gate. Dort brauchten wir unbedingt eine Erfrischung, die wir teuer bezahlen mussten.
Nun standen 13:43 Flugstunden vor uns, wie uns der Kapitän mitteilte. Die haben wir versucht so gut als möglich zu verbringen. Edith schlief und las viel, während ich einige Spiele spielte und mit meiner neuen faltbaren Bluetooth Tastatur die Blogeinträge über die Flüge schrieb.
2025-02-15 - Buenos Aires – Erstes Kennenlernen
Die Nacht nach der langen Anreise war kurz, denn um 07:00 gab es bereits Frühstück und um 8:30 wollten wir bereits zu unserer ersten Tour durch Buenos Aires aufbrechen. Bereits um 8:15 waren wir alle in der Hotellobby versammelt und unser Guide Patricio gab uns noch ein paar Informationen zu unserem bevorstehenden Aufenthalt. Gegen 8:30 erschien Simone, die uns als lokale Reiseführerin in Buenos Aires zur Verfügung stehen wird.
Buenos Aires, die Hauptstadt Argentiniens, ist bekannt für ihre europäisch geprägte Architektur und ihre lebendige Kultur. Die Stadt bietet zahlreiche Sehenswürdigkeiten und ist besonders für den Tango und seine erstklassigen Steakrestaurants berühmt. Die Stadt selbst hat etwa 3 Millionen Einwohner, während das gesamte Ballungsgebiet rund 15 Millionen Menschen umfasst.
Mit einem Kleinbus fuhren wir nach Recoleta, einem der elegantesten und wohlhabendsten Stadtteile von Buenos Aires. Recoleta ist bekannt für seine weitläufigen Grünflächen, historischen Bauten und exklusiven Boutiquen.
Eine der Hauptattraktionen ist der berühmte Friedhof von Recoleta, auf dem zahlreiche bedeutende Persönlichkeiten Argentiniens begraben sind. Der Friedhof zeichnet sich durch seine prunkvollen Mausoleen und aufwändigen Grabstätten aus, die ihn zu einem Freilichtmuseum der Architektur und Bildhauerkunst machen.
Hier ist auch das berühmteste Grab Argentiniens, nämlich jenes von Evita Peron. Eva Perón, auch bekannt als Evita, war die Ehefrau des argentinischen Präsidenten Juan Perón und die First Lady von 1946 bis zu ihrem Tod im Jahr 1952. Sie wurde als eine Ikone der Arbeiterbewegung und der sozialen Gerechtigkeit gefeiert. Evita setzte sich besonders für die Rechte der Frauen und der Armen ein und gründete die Eva Perón Stiftung, die zahlreiche wohltätige Projekte unterstützte. Ihr früher Tod im Alter von 33 Jahren machte sie zur Legende.
In unmittelbarer Nähe zum Friedhof befindet sich die Basilica del Pilar. Sie ist eine der ältesten und eindrucksvollsten Kirchen in Buenos Aires. Sie wurde im Jahr 1732 der Jungfrau Maria, genauer gesagt der Nuestra Señora del Pilar geweiht. Der Name "Pilar" bezieht sich auf eine Erscheinung der Jungfrau Maria, die gemäß der Legende dem Apostel Jakobus auf einer Säule (spanisch: "pilar") in Zaragoza erschienen sein soll. Diese Erscheinung wird als die erste Marienerscheinung in der Geschichte des Christentums gefeiert, und die Virgen del Pilar ist die Schutzpatronin von Spanien und der hispanischen Welt.
Mit unserem Auto ging es ein Stück weiter zum Recoleta-Park. Hier steht die ‚Floralis Generica‘, eine 2002 installiertes monumentales Kunstwerk. Sie besteht aus einer riesigen, blütenförmigen Metallskulptur, die aus Edelstahl und Aluminium gefertigt ist. Die Skulptur ist etwa 23 Meter hoch und wiegt rund 18 Tonnen. Sie stellt eine stilisierte Blume dar, deren sechs Blütenblätter sich tagsüber öffnen und nachts schließen, ein Mechanismus, der durch Sonnenenergie betrieben wird, aber nicht immer wie geplant funktioniert.
Aber es gibt nicht nur künstliche, sondern auch jede Menge natürlicher Blüten in diesem Park.
Zur Feier unseres ersten Tages in Argentinien lud uns unser Reiseveranstalter ‚Viventura‘ zu einem Mittags-Steak-Essen ein. Wir brauchten tatsächlich nichts zu bezahlen, bzw. haben wir dies sicher schon in unserem Reisepreis bezahlt. Das Restaurant ‚Siga la Vaca‘ (folge der Kuh) ist berühmt für seine Steaks, die jederzeit frisch zubereitet werden.
Die Bestellung ist ganz einfach. Man geht zur Grillstelle, sagt den Namen oder die Nummer der Art des Fleisches und die Zubereitungsform (well done, midium, rare) und schon landet das Fleisch auf dem Teller. Dazu holt man sich die Beilagen vom Buffet und kann das Ganze schon genießen. Dazu gab es einen Liter von einem Getränk der Wahl. Wein, Bier oder Softdrink bzw. eine Mischung davon. Wir entschieden uns für das sehr leichte Leichtbier, von dem wir wirklich jeder einen Liter getrunken hatten, ohne mit irgendwelchen Nebenwirkungen konfrontiert zu werden.
Zur Abrundung wählten wir aus der Nachspeisekarte Lava-Schoko und Brandteigkrapfen. Danach konnten wir uns kaum rühren, aber es hat alles sehr gut geschmeckt.
Zum Ausgleich machten wir einen Spaziergang entlang des ‚Rio de la Plata‘ mit einem guten Blick auf ‚Puerto Madero‘, eines der modernsten und teuersten Stadtviertel von Buenos Aires.
Weiters besuchten wir die ‚Catedral de Buenos Aires‘, auch bekannt als die Kathedrale von Buenos Aires, ist die Hauptkirche der katholischen Erzdiözese Buenos Aires und eine der wichtigsten religiösen Stätten in Argentinien. Die Ursprünge der Kathedrale reichen bis in das 16. Jahrhundert zurück, die heute Form im 18 Jahrhundert fertiggestellt.
Mittlerweile war es Nachmittag und brütend heiß geworden. Ein Teil der Gruppe wollte zurück ins Hotel, der andere noch weiter auf Sightseeing gehen. So trennten wir uns und nahmen Taxis entweder ins Hotel oder so wie wir zum ‚Plaza Dorrego‘, der uns von Patricio empfohlen wurde.
Auf diesem kleinen Platz gibt es am Wochenende immer einen kleinen Kunstmarkt und man kann unter den Bäumen in einem Kaffeehaus etwas relaxen. Wir machten eine Runde durch den Markt und sahen viel Interessantes, aber nichts, was uns zum Kaufen angeregt hätte.
Jetzt waren wir genug herumspaziert, es war heiß, wir waren müde und wollten nun ein wenig chillen. Es gab einen großen Gastgarten und genügend freie Plätze. Kaum hatten wir die Betränke bestellt, begann in der Mitte des Gastgartens Musik zu spielen. Tangotöne ertönten und zwei junge Paare machte sich bereit und diesen Tanz zu zeigen.
Nun war es Zeit, wieder zurück ins Hotel zu fahren. Wir fanden schnell zwei Taxis und waren rechtzeitig im Hotel, da wir uns für 19:00 zu einem gemeinsamen Abendessen verabredet hatten. Patricio führte uns in die Pizzeria ‚La Americana‘, wo es angeblich die besten Pizzen und Empanadas (gefüllte Teigtaschen) gibt. Wir nahmen die Empanadas einmal gefüllt mit Schinken und Käse bzw. mit Huhn. Es hat nicht nur uns gut geschmeckt und wenn wir nicht zu Mittag so viel von den Steaks gegessen hätten, hätten wir wahrscheinlich noch weitere Empanadas bestellt. Auf eine Pizza verzichteten wir, da sie hier in Argentinien mit einer äußerst dicken Schicht Käse angeboten wird.
Damit endete unser erster Abend in Argentinien und wir kehrten sehr müde und sehr satt in unser Hotel zurück.
Route unserer Vormittagssession:
2025-02-16 - Buenos Aires - Entdeckungstour
Heute starteten wir erst um 09:00, sodass wir etwas länger schlafen konnten. Alle Mitreisenden waren pünktlich in der Lobby, wo auch schon Patricio und Simone, die auch heute wieder den lokalen Guide machte, warteten. Das Wetter war sehr trübe, schwül und es regnete leicht.
Unser Kleinbus brachte uns zuerst zum ‚Plaza de Mayo‘. Dieser historische Platz ist das Herz der Stadt und Schauplatz vieler bedeutender Ereignisse in der argentinischen Geschichte.
In der Mitte des Platzes steht ein Obelisk, der die Bürger an den Kampf und die Opfer, die für die Freiheit und Unabhängigkeit während der Revolution von 1810 gebracht wurden, errichtet wurde.
An einem Ende des Platzes steht der Präsidentenpalast, der Regierungssitz des Staatspräsidenten. Der Präsidentenpalast, auch bekannt als Casa Rosada, liegt am Rande des ‚Plaza de Mayo‘ und ist ein imposantes Gebäude am Plaza de Mayo. Es ist der offizielle Regierungssitz des Staatspräsidenten Argentiniens. Bekannt für seine markante rosa Fassade, ist die Casa Rosada nicht nur ein Symbol der argentinischen Politik, sondern auch ein architektonisches Wahrzeichen der Stadt. Von einem seiner Balkone hielt Evita eine flammende Rede an das Volk, die durch seine Verfilmung erst richtig bekannt wurde.
Vom Palast gingen wir ans andere Ende der Plaza de Mayo um noch einmal die ‚Catedral de Buenos Aires‘ zu besuchen. Da hörten wir plötzlich lautes Gestampfe auf der Plaza. Wir sahen eine Abteilung der Präsidentenpalastwache anmarschieren, die auf dem Weg zur Kathedrale war, um die Wachablösung in der Kathedrale am Mausoleum des Freiheitskämpfers General ‚José de San Martín ‘ durchzuführen.
In der Kathedrale ging es weiter. Ein Offizier brüllte die alte Wache aus ihren Stellungen und veranlasste die neue Wache, ihre Plätze einzunehmen.
Weiter ging es zum Mercado San Telmo dem ältesten und berühmtesten Markt in Buenos Airesn. Gegründet im Jahr 1897, befindet er sich im historischen Viertel San Telmo und bietet eine einzigartige Mischung aus Antiquitäten, Kunsthandwerk, frischen Lebensmitteln und kulinarischen Köstlichkeiten. Die Markthalle besticht durch ihre beeindruckende Architektur mit hohen Decken und Eisenkonstruktionen, die an die Industrialisierungszeit erinnern.
Nachdem wir ein Stück weiterfuhren, wurde es auf einmal blau-gelb rund um uns herum. Wir befanden uns nun im Stadtteil ‚La Boca‘ und näherten uns dem Stadion des Fußballklubs ‚Boca Junior‘ einem der bekanntesten und erfolgreichsten Fußballvereine Argentiniens. Hier dreht sich alles um Fußball, besonders aber um Maradona und Messi.
Die berühmteste Straße in ‚La Boca‘ ist die ‚Caminito‘, die als Freilichtmuseum dient. Die Straße ist gesäumt von farbenfrohen Häusern, Kunstgalerien und Souvenirläden.
Hier kann man auch mit einer professionellen Tangotänzerin seine eigene Tangokompetenz erweitern.
Sahen wir von Buenos Aires bisher eher die Sonnenseite, so wendeten wir uns nun der harten Realität jener zu, die täglich um ihre Existenz kämpfen müssen. Wir blieben im Stadtteil ‚La Boca‘ und besuchten den Stadtteil ‚Isla Maciel‘. Dort gibt es ein Sozialzentrum, dass u.a. von Viventura unterstützt wird.
Schon der Weg zum Sozialzentrum offenbarte uns in aller Deutlichkeit unter welchen Schwierigkeiten die Menschen hier leben müssen. Wir dachten, dass es sich hier um unbewohnte Abbruchhäuser handelt, aber in jedem auch noch so desolaten wohnen Menschen. Meist sind es mehrere Familien, die sich ein Haus teilen müssen.
Im Sozialzentrum ‚Museo Comunitario Isla Maciel‘ kümmert man sich um über 300 Menschen, hauptsächlich Kinder und Jugendliche. Ihnen wird hier Essen, sowie Unterstützung in sozialen und schulischen Fragen geboten. Wir bekamen ebenfalls zu Essen und brachten dafür Geschenke in Form von Schulutensilien mit. Während des Essens erzählten uns drei Jugendliche von ihrem Alltag, von Arbeitslosigkeit, Drogen, frühen Schwangerschaften, Wohnungsknappheit und vielen andern Dingen, die uns sprachlos und nachdenklich zurückließen.
Damit war das offizielle Programm des Tages beendet und wir wurden zurück in unser Hotel gefahren. Da der Tag noch relativ jung war, beschlossen wir innerhalb der Gruppe, dass wir den Tag gemeinsam ausklingen lassen. Wir gönnten uns eine Pause und um 17:30 bestellten wir drei Taxis und ließen uns in den Stadteil ‚Palermo‘ bringen. Dort besuchten wir den ‚Plaza Serrano‘ , schlenderten eine Runde herum um schließlich in einem gemütlichen Gastgarten zu landen.
Als die Dämmerung hereinbrach, wechselten wir das Lokal um im Restaurant ‚La Hormiga‘ unser Abendessen einzunehmen. Als Gedeck gab es außer dem Besteck auch noch Weißbrot und Butter. Als Hauptspeise nahmen wir Pizza und gebratene Hühnerbrust.
Nach dem Abendessen fuhren wir mit dem Taxi bzw. mit drei Taxis, zum ‚Puerto Madera‘, den wir bereits zwei Mal während des Tages besucht hatten. Heute wollten wir den Hafen im Nachtmodus sehen. Wir gingen etwas spazieren, um schließlich den Abend in der Bar ‚Boleo‘ den Abend ausklingen zu lassen und wieder per Taxi endgültig ins Hotel zurückzukehren.
2025-02-17 - Flug von Buenos Aires nach Bariloche
Heute konnten wir länger schlafen, hatten um 09:00 Frühstück, packten wieder alles und mussten um 10:00 unser Zimmer räumen. Die Gruppe traf sich kurz danach in der Lobby und um 11:00 wurden wir zum Flughafen gefahren.
Dort herrsche sehr geschäftiges Treiben, aber obwohl die Schlangen vor Check-In und Security-Check beängstigend lang waren, konnten wir beide Hürden in annehmbarer Zeit überwinden. Im Gate-Bereich war noch Zeit für einen Kaffee, bevor auch schon unser Flug aufgerufen wurden.
Leider gab es für uns keine Landungsbrücke und so wurden wir mit dem Bus über das Rollfeld zu unserem Flugzeug gefahren.
Unsere Gruppe hatte zusammenhängende Sitzplätze, wenn auch etwas kurios verteilt. So saß Edith auf 17A (linke Seite Fensterplatz), während ich auf 16F (rechte Seite Fensterplatz) saß. Am Gang in meiner Dreierreihe saß Diane und zum Glück blieb der Mittelsitz frei, sodass wir uns bequem ausbreiten konnten.
Mit einer Viertelstunde Verspätung hoben wir schließlich ab und konnten noch einen letzten Blick auf Buenos Aires und den Rio de la Plata werfen. Aber in gut eineinhalb Wochen kommen wir wieder.
Während des zweistündigen Fluges gab es eine Packung mit drei guten Keksen und ein Getränk. Die Zeit verging wie im Fluge und nach genau zwei Stunden Flugzeit setzten wir zehn Minuten vor der Planankunft in Bariloche auf. Patagonien empfing uns mit Sonnenschein und angenehmen 20 Grad.
Nach kurzer Wartezeit konnten wir auch unser Gepäck aufnehmen und nachdem wir auch einen neuerlichen Securitycheck überstanden hatten, gingen wir zu unserem bereits wartenden Kleinbus, der uns in die Stadt Bariloche und direkt vor unser ‚Hotel Nahuel Huapi‘ brachte. Dort bezogen wir ein eher einfaches, jedoch sauberes Zimmer ohne Klimaanlage.
Bariloche ist eine malerische Stadt in der argentinischen Region Patagonien. Sie liegt eingebettet in den Anden und ist bekannt für ihre atemberaubende Naturlandschaft, die majestätischen Seen und die schneebedeckten Berge. Mit einer Bevölkerung von rund 130.000 Einwohnern ist Bariloche ein bedeutendes touristisches Zentrum und ein Paradies für Outdoor-Enthusiasten. Dieses Gebiet war ursprünglich von indigenen Völkern besiedelt. Als am Ende des 19. Jahrhunderts Deutsche und Schweizer Siedler kamen, wurden die Ureinwohner entweder getötet oder umgesiedelt.
Patagonien ist eine atemberaubende Region im südlichen Teil Südamerikas, die sich über Argentinien und Chile erstreckt. Sie ist bekannt für ihre malerische Landschaft, die von den majestätischen Anden, weiten Ebenen und der zerklüfteten Küste geprägt ist. Das Highlight sind der Nationalpark ‚Los Glaciares‘ und der Gletschen ‚Perito Moreno‘.
Wir hielten es nicht lange am Zimmer aus und machten uns auf einen kurzen Spaziergang durch Bariloche auf. Als wir die Gebäude am Hauptplatz sahen, verstanden wir warum die Stadt ‚die kleine Schweiz‘ genannt wird.
Bariloche liegt direkt am ‚Nahuel Huapi See‘, einem der größten und schönsten Seen Argentiniens. Er erstreckt sich über eine Fläche von ungefähr 557 Quadratkilometern. Der See ist etwa 120 Kilometer lang, maximal 10 Kilometer breit und hat eine maximale Tiefe von rund 464 Metern. Wir genossen es ein Stück an seinem Ufer entlang zu spazieren.
Bariloche beherbergt auch die beeindruckende Kathedrale Nuestra Señora del Nahuel Huapi. Diese Kirche liegt malerisch am Ufer des Nahuel Huapi Sees. Die Kathedrale wurde 1946 eingeweiht und ist bekannt für ihre schönen Buntglasfenster, die das Leben der Jungfrau Maria darstellen.
Abends gingen wir wieder gemeinsam Essen. Wir wählten das Restaurant ‚Jauja Restaurante y Parrilla‘ und genossen dort beide Hirschgulasch mit Spätzle und einheimischen Bier.
2025-02-18 - Bariloche
Dass Bariloche eine nette Stadt ist und eingebettet in einer schönen Gegend liegt haben wir gestern schon etwas gesehen. Heute wollten und sollten wir mehr davon sehen.
Um 8:30 ging es mit einem Kleinbus und dem lokalen Guide Nicholas los. Ein paar Kilometer außerhalb von Bariloche hielten wir bei einem Aussichtspunkt und bekamen einen guten Einblick auf die folgenden Ausblicke.
Wieder ein Stück weiter hielten wir beim Beginn des ‚Sendero de los Arrayanes‘ walking trail. Er führt ca. drei Kilometer dem ‚Lagos Nahuel Huapi‘ entlang.
Bekannt ist dieser Wag auch für seine ‚Arrayanes-Bäume‘, auch als Myrten bekannt, sind für ihre charakteristische rötlich-braune Rinde und ihre elegante, verdrehte Wuchsform berühmt.
Bei einem weiteren Lookout hatten wir eine schöne Aussicht auf das Hotel Llao Llao, das älteste und renommierteste Hotel am Lagos Nahuel Huapi. Es wurde 1938 eröffnet und bietet eine atemberaubende Aussicht auf die umliegenden Seen und die Anden. Im Hintergrund sahen wir den ‚Tornador-Gletscher‘ und im Vordergrund eine Braut sie sich gleich traut.
Nun fuhren wir zu unserem nächsten Ziel, dem bekannten Aussichtspunkt ‚Cerro Campanario‘.Der Gipfel des Cerro Campanario ist etwa 1.050 Meter hoch und bietet eine der schönsten Panoramaaussichten auf die patagonische Landschaft.
Von oben hat man einen atemberaubenden Blick auf die umliegenden Seen, darunter den Nahuel-Huapi-See, sowie auf die Anden und die dichten Wälder der Region. Besucher können entweder eine kurze Wanderung zum Gipfel unternehmen oder eine Seilbahn nutzen, die sie bequem nach oben bringt.
Der Cerro Campanario ist ein beliebtes Ziel für Touristen, die die natürliche Schönheit Patagoniens erleben möchten, und bietet zahlreiche Möglichkeiten für Fotografie und Erholung in der freien Natur.
Mit einer schon in die Jahre gekommenen Zweiersesselbahn von Doppelmayr schwebten wir au den Berg hinauf. Dort erwartete uns eine phänomenale Aussicht. Wir standen einige Minute nur regungslos herum und ließen diese großartigen Eindrücke auf uns wirken. Dann versuchten wir mit der Kamera diese Schönheit einzufangen, scheiterten aber damit kläglich.
Aber nicht nur die Landschaft war beeindruckend. Wir sahen zwei Arten von Raubvögel die wir hautnah erleben konnten.
Der ‚Chimangokarakara‘, ist ein krähengroßer, den Falken zugerechneter Nahrungsgeneralist.
Uns gefiel jedoch der ‚Schopfkarakara‘ am besten. Majestätisch in der Luft, ein waghalsiger Flieger und obendrein noch schön anzusehen.
Mehrmals wechselten wir den Standort und konnten von der Faszination dieses Ortes nicht genug bekommen. Schließlich mussten wir doch wieder mit der Sesselbahn ins Tal fahren, wo wir gleich das Erlebte ausgiebig diskutierten.
Auch das heutige Abendessen nahm die Reisegruppe gemeinsam ein. Leider fehlten Anne und Georges krankheitsbedingt. Wir wünschen alles Gute. Diesmal wählten wir das Restaurant ‚Manush‘ aus. Das Essen, Pizza Mediterran für Edith und ausgelöstes Backhuhn für mich, schmeckten ausgezeichnet. Auch alle anderen waren mit dem Essen sehr zufrieden. Bei einzelnen Personen im Service ist jedoch im Verhalten Gästen gegenüber jede Menge Luft nach oben. Aber wir unterhielten uns trotzdem prächtig und hatten wieder einen netten Abend.
2025-02-19 - von Argentinien nach Chile durch die Anden
Heute hatten wir mit der Fahrt von Argentinien nach Chile durch die Anden einen besonderen Tag vor uns. Abwechselnd mit Bus und Schiff über mehrere Seen wollten wir von ‚Bariloche‘ nach ‚Puerta Varas‘ fahren.
Um 7:30 spazierten wir mit unserem ganzen Gepäck ein paar Minuten bis zur Reiseagentur. Dort gaben wir unsere Koffer auf, welche dann für uns weitertransportiert wurden. Mit einem Bus wurden wir nach dem in der Nähe von Bariloche gelegenen Hafen ‚Puerto Pañuelo‘ chauffiert. Im dortigen Terminal bekamen wir ein Boot zugewiesen und schon glitten wir über den ‚Lago Nahuel Huapi‘.
Herrschte in der Früh noch leichter Dunst, so klarte es bald auf und wir hatten den ganzen Tag strahlenden Sonnenschein. Gleich nachdem wir unsere erste Bootsfahrt begannen, setzte sich die Sonne durch und wir hatten einen guten Blick auf die Berge ringsherum.
Einige Möwen begleiteten uns zu Beginn der Reise, denn sie hofften, dass sie von uns gefüttert werden. Nachdem sie aber von keinem Reisenden Futter erhielten, flogen sie traurig wieder ab.
Auf den Gletschern verschwinden schön langsam die meisten Schneefelder und kommen dann als kleiner Wasserfall im See an. Die Fahrt auf dem ‚Lago Nahuel Huapi‘ endete im Hafen von ‚Blest‘.
Im Hafen von ‚Blest‘ hatten wir vor der Weiterfahrt etwas Zeit, die wir für einen kleinen Rundgang nutzten. Wir sahen einen Zufluss aus der Gletscherregion, einen ‚Eisvogel‘, einen ‚Chimangokarakara‘ und natürlichen den Ausblick auf den herrlichen See. Mit einem ‚Kinderschnitzerl‘ im Restaurant beendeten wir die Pause.
Von ‚Blest‘ ging es in einer kurzen Autobusfahrt weiter zum ‚Porto Alegre‘. ‚Lago Frias‘. Dort gingen wir wieder an Bord eines Schiffes um dem ‚Lago Frias‘ bis nach ‚Porto Frias‘ entlangzufahren. Diese Fahrt dauerte leider nicht lange, hinterließ aber bei uns aufgrund des smaragdgrünen Wassers und der umliegenden Berge unauslöschliche Eindrücke.
In ‚Port Frias‘ gingen wir von Bord und mussten nun das argentinische Zollhaus, dass sich in einem der drei im Hafen befindlichen Gebäude befindet, aufsuchen. An zwei Schaltern wurden von ebenso vielen Beamtinnen unsere Pässe kontrolliert. Bei jedem ging es schnell nur bei mir nicht. Wahrend der Überprüfung meines Passes streikte plötzlich das System. Die Beamtin versuchte durch hektisches Tippen den Fehler zu beheben, musste aber schlussendlich auf das Terminal ihrer Kollegin ausweichen.
Nach der Passkontrolle wurden wir in einen alten klapprigen Bus gesetzt und fuhren eine holprige, unbefestigte Straße entlang bis nach ‚Porto Peulla‘ durch das Niemandsland zwischen Argentinien und Chile.
Die Fahrt dauerte nicht lange und wir kamen an die tatsächliche geografische Grenze zwischen beiden Ländern. Eine gute Gelegenheit als ein Paar Hand in Hand in zwei verschiedenen Ländern gleichzeitig zu stehen. Diese Stelle dürfte noch dazu besonders gefährlich sein, da hier auch vor Pumas gewarnt wird.
Der nächste Stopp war bei einem Aussichtspunkt auf den bereits erloschenen, 3.491 Meter hohen Vulkan ‚Monte Tronador‘. Der Name "Tronador" bedeutet ‚auf dem es immer donnert‘ und stammt von den Geräuschen der herabfallenden Eisbrocken von seinen sieben Gletschern.
Bei der Ankunft in ‚Porto Puella‘ durften wir zunächst nicht aus dem Bus aussteigen. Unser lokaler Guide musste zuerst einige Formalitäten im chilenischen Zollamt erledigen. Danach konnten wir den Bus verlassen und mussten gleich in das Zollgebäude gehen. Dort waren inzwischen auch unsere Koffer angelangt. Bei jeder Person wurde zuerst der Pass kontrolliert. Gleich anschließend wurde unser gesamtes Gepäck per Hand manuell kontrolliert. Danach trennten wir uns wieder von unseren Koffern, die an das Endziel weitertransportiert wurden.
Da wir der einzige Bus an der Zollstelle waren, ging die Kontrolle einigermaßen schnell und wir konnten wieder in unseren Bus steigen. Doch der brachte uns nur ein kurzes Stück weiter. Wir stiegen bei einem netten Hotel ab, das ganz in der Nähe der Ablegestelle für unsere letzte Bootsfahrt lag. Hier hatten wir fast eine Stunde Zeit, die herrliche Gegend zu genießen.
Die letzte Bootsfahrt ging von ‚Porto Puella‘ über den ‚Lago Todos los Santos‘ nach ‚Petroue‘. Die Fahrt dauerte 1:45 Stunden und bot bemerkenswerte Ausblicke auf die Umgebung, besonders auf die Vulkane 'Puntiagudo (spitzer Gipfel)' und 'Osorno (Name nach einem spanischen Adeligen), sowie die beeindruckenden Farben des Sees.
Nach unserer Ankunft in ‚Porto Puella‘ wurden unsere Gepäckscontainer entladen und wir konnten wieder unsere Koffer übernehmen. Anschließend stiegen wir wieder in einen Bus der uns in einer einstündigen Fahrt bis nach ‚Puerto Varas‘ brachte. In der Stadt angekommen mussten noch einmal den Bus wechseln und gegen 20:30 waren wir dann an unserem endgültigen Ziel, dem ‚Hotel Park Inn by Radisson‘.
Der Check-In ging schnell und wir konnten wenig später im Speisesaal Platz nehmen. Dort ließen wir mit einem exzeptionellen Abendessen einen unvergesslichen Tag ausklingen. Unser Essen bestand aus einem ausgezeichneten Lachs und Kokoskuchen mit Zitroneneis.
2025-02-20 - auf der Sieder Route
Heute fuhren wir auf der sogenannten ‚Siedler Route‘ entlang des ‚Llanquihue Sees‘. Wir starteten um 09:00 und wurden die ganze Route hindurch von unserem lokalen Guide Elena begleitet. Diese Route zeigte uns die Geschichte deutscher Einwanderer im 19. Jahrhundert und wie deren Häuser noch immer das jeweilige Stadtbild prägen.
‚Puerto Octay‘ wurde ab 1852 besiedelt und hat ca. 9.000 Einwohner. Das Erscheinungsbild des Ortes ist noch immer von den Holzhäusern der Siedler geprägt. Die Häuser stehen unter Denkmalschutz und dürfen nicht verändert werden.
Eine der bemerkenswertesten Sehenswürdigkeiten in ‚Puerto Octay‘ ist die Kirche, die im 19. Jahrhundert im Stil der deutschen Einwanderer erbaut wurde. Sie ist ein Zeugnis der handwerklichen Fähigkeiten der Siedler und stellt ein bedeutendes Stück der lokalen Geschichte dar. Das Gebäude wurde aus Holz errichtet und zeigt typische Elemente deutscher Architektur jener Epoche. Sie ist noch immer ein zentraler Punkt der Gemeinschaft, der sowohl von Einheimischen als auch von Besuchern geschätzt wird.
‚Frutillar‘ wurde ab 1846 besiedelt und hat ca. 19.000 Einwohner. Wir besuchten zuerst das ‚Museo Colonial Aleman de Frutillar‘, das die Besiedelung deutscher Einwanderer zeigt.
Die vielen noch erhaltenen Einrichtungsgegenstände zeigen das Leben einer wohlhabenden Familie in der Zeit zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
Nach dem Museumsbesuch schlenderten wir noch ein Stück der Hauptstraße entlang. Von den Gebäuden her konnten wir nicht sagen, ob wir uns schon außerhalb des Museums oder noch immer innerhalb des Museums befanden.
Zum Abschluss der Tour besuchten wir noch den Strand des ‚Lago Llanquihue‘. Wir wunderten uns stark, dass sich bei dem trüben Wetter und der kühlen Temperatur jemand auf den Strand verirrt. Und schon gar nicht begriffen wir, dass man bei ca. 14 Grad Verlangen nach einem Bad im See haben kann.
Nun fuhren wir wieder zurück und hatten den Rest des Tages zur freien Verfügung. Wir nutzten diese Zeit, um im Zimmer ein wenig zu relaxen. Kurz vor 19:00 traf sich die ganze Gruppe wieder und wir folgten Patricio, der uns ins ‚Restaurante Las Buenas Brasas‘ führte. Edith und ich wählten das Filetsteak und wurden nicht enttäuscht. Selten noch haben wir so ein gutes Steak gegessen. Ein würdiger Abschluss des heutigen Tages.
2025-02-21 - Flug von ‚Puerto Varas‘ nach ‚Punto Arenas‘
Heute mussten wir das ‚Hotel Park Inn by Radisson‘ wieder verlassen, da wir nach ‚Punto Arenas‘ weiterreisten. Das Hotel war insgesamt ok, die Zimmer ansprechend und das Frühstück auch in Ordnung.
Da uns unser Flughafenbus erst um 12:30 vom Hotel abholte, hatten wir vormittags noch Zeit für einen kleinen Stadtrundgang durch ‚Puerto Varas‘. Die Stadt lebt von der Symbiose zwischen historischen Holzhäusern und neuzeitlichen Betonbauten. Garniert wird das ganze mit der chaotisch anmutenden Anordnung der Stromkabel.
Witterungsbedingt herrscht am Strand wenig Betrieb und die Strandverkäufer warten vergebens auf Kundschaft.
Um 12:00 waren wir wieder zurück im Hotel, schnappten unsere Sachen und nun wurde unser gesamtes Gepäck in einen Anhänger verladen. Wir nahmen im Kleinbus Platz, der uns zum Flughafen brachte. Der nächstgelegene Flughafen zu Puerto Varas ist der Flughafen ‚El Tepual‘, der sich etwa 30 Minuten / 20 Kilometer südwestlich von Puerto Varas und 16 Kilometer westlich von Puerto Montt befindet. Der Flughafen ist der wichtigste Luftverkehrsknotenpunkt der Region Los Lagos im Süden Chiles und bietet nationale sowie einige internationale Verbindungen an.
Das Einchecken bei einem Terminal verursachte zuerst Probleme, obwohl uns ein Mitarbeiter des Groundstaff half. Erst als ein Kollege von ihm erschien und die Sache in die Hand nahm, lief alles wie am Schnürchen.
Bei der Sicherheitskontrolle war nicht viel los und dadurch waren wir auch schnell durch. Dann hatten wir noch genügend Zeit bis zum Abflug und konnten uns einen Kaffee genehmigen. Vor den Gates war nicht allzu viel los, nur vor den Geschäften herrschte emsiges Treiben. Auch die Maschine kam rechtzeitig und wir konnten beobachten, wie sie für unseren Flug vorbereitet wurde.
Kurz nach 15:00 startete da Boarding. Beim Einstiegen konnte ich sogar Fotos vom Cockpit machen, was mir schon jahrelang nicht gelang, da die Türe zur Pilotenkanzel eigentlich immer geschlossen ist.
Unsere Gruppe saß diesmal zwischen Reihe 36 und Reihe 5 weit verteilt im Flugzeug. Auch wir bekamen wieder keine nebeneinander liegenden Sitze, aber zumindest saßen wir in der gleichen Reihe. Edith hatte mit 5E den Mittelsitz, während ich mit 5C den Gangplatz belegte. Edith hatte das Glück, dass ihr nebenliegender Fensterplatz nicht belegt wurde, sodass sie am Fenster sitzen und gemeinsam mit Christine den freien Mittelplatz genießen konnte.
Der Flug war sehr ruhig und als Verpflegung bekamen wir ein winziges Sackerl mit ungefähr 20 Popcorns drinnen, sowie Softdrinks, Tee oder Kaffee. Die Aussicht von Edith war gut und vor ihr breitete sich ein dicker Wolkenteppich aus. Ich sah nur sporadisch etwas, da bei den meisten Fenstern der Sichtschutz geschlossen war.
Wir dürften guten Rückenwind gehabt haben, denn schon bald kündigte der Kapitän den Sinkflug Richtung ‚Punto Arenas‘ an und als wir die Wolkendecke durchstießen, konnten wir auch schon etwas von der unter uns liegenden Landschaft sehen.
Wir landeten 25 Minuten vor unserer Planankunft und konnten auch recht bald alle Gepäckstücke vom Band holen. Vor der Ankunftshalle wartete schon unser Kleinbus, der uns ins nahegelegene ‚Hotel Los Navegantes‘ brachte, wo wir um 18:00 ankamen. Auch die Zimmeraufteilung erfolgte problemlos und wir konnten unsere Zimmer beziehen. Die sind sehr einfach, ohne Klimaanlage und Kühlschrank, dafür aber mit einer voll aufgedrehten Heizung ausgestattet. Da es ca. 15 Grad hatte, stellten wir die Heizung vorerst einmal ab und ließen frische Luft ins Zimmer.
Wir blieben nur kurz auf unseren Zimmern und trafen uns um 19:00 um wieder gemeinsam Abendessen zu gehen. Auf dem Weg zum Restaurant machten wir einen kleinen Bummel durch die Stadt.
‚Punta Arenas‘ ist mit 150.000 Einwohnern die südlichste Großstadt Chiles und liegt an der Küste der ‚Magellanstraße‘. Sie wurde 1848 als Strafkolonie gegründet und entwickelte sich schnell zu einem wichtigen Handels- und Versorgungspunkt für Schiffe, die die gefährliche Passage um Kap Hoorn wagten.
Wir kamen vorbei am ‚Plaza Muñoz Gamero‘, welcher der zentrale Platz der Stadt ist, umgeben von historischen Gebäuden und mit einem kleinen Park.
Im Park steht ein großes Denkmal von ‚Ferdinand Magellan‘ dem großen portugiesischen Seefahrer in den Diensten der spanischen Krone, ersten Weltumsegler und 1520 Entdecker nach ihm benannten ‚Magellanstraße‘, einem Seeweg zwischen Pazifik und Atlantik. Wer den Fuß seiner Statue berührt wir für immer Glück haben. Wenn wir auch nicht abergläubisch sind, so haben wird doch seinen Fuß berührt.
In der nahen Kirche hielten wir uns nicht lange auf, da wir die gerade stattfindende Messfeier nicht stören wollten.
Ein paar Schritte weiter gelangten wir zum Strand, wo wir einige Boote und viele Kormorane sehen konnten.
Jetzt waren wir aber schon ordentlich hungrig und gingen zum Restaurant ‚La Luna‘ mit einer etwas eigenwilligen Dekoration.
Das Bier war gut und auch mit den Speisen waren alle zufrieden. Allerdings waren die Steaks zwar okay, aber kein Vergleich zu den sensationellen Steaks von gestern. Wir aßen gemeinsam ‚Ceviche‘ als Vorspeise und dann je ein Steak mit Pilz- bzw. Pfeffersauce.
2025-02-22 - von Punto Arenas nach Puerto Natales
Nur kurz war der Aufenthalt in ‚Punto Arenas‘ und im ‚Hotel Los Navegantes‘, denn um 09:30 ging es mit dem Kleinbus weiter in Richtung ‚Puerto Natales‘.
Noch in ‚Punto Arenas‘ machten wir den ersten Stopp und besuchten den ‚Friedhof von Sara Braun‘. Der Friedhof von Sara Braun, auch bekannt als der städtische Friedhof von Punta Arenas, ist ein bedeutender historischer Ort in der Region. Der Friedhof wurde im Jahr 1894 gegründet und nach Sara Braun, einer einflussreichen und wohlhabenden Frau der Region, benannt. Sie war eine bekannte Philanthropin und Geschäftsfrau, die sich intensiv für die Entwicklung von Punta Arenas eingesetzt hat.
Hier befinden sich zahlreiche beeindruckende Mausoleen und Grabstätten bedeutender Persönlichkeiten der Region, darunter Pioniere, politische Führer und wohlhabende Familien. Die Grabstätten sind oft reich verziert und spiegeln den Reichtum und die Stellung der Bestatteten wider. Aber es gibt auch viele Gräber von Menschen aus dem einfachen Volk.
Eine Besonderheit sind die Mauergräber. Hier wird der Sarg nicht in die Erde versenkt, sondern in eine schmale Öffnung einer Mauer geschoben. Der Beginn der Maueröffnung wird nach Einbringung des Sarges mit religiösen Motiven und Blumen geschmückt.
Einzigartig ist auch die Geschichte des unbekannten Indianers, der hier begraben liegt. Dieses Grab erinnert an die indigene Bevölkerung, die einst die Region bewohnte und deren Kultur und Lebensweise durch die Kolonialisierung und den Fortschritt weitgehend verdrängt wurden und sie selbst von den Einwanderern ausgerottet wurden. Jedoch erzählt man sich, dass jene Wünsche, die man an den hier begrabenen Indianer richtet, auch in Erfüllung gehen. Viele Dankesgaben zeugen davon.
Ebenfalls noch in ‚Punto Arenas‘, nur ein paar Autominuten vom Friedhof entfernt befindet sich das ‚Museo Nao Victoria‘. Es ist ein historisches und maritimes Museum, das sich der Nachbildung und Ausstellung von Schiffen widmet, die eine bedeutende Rolle in der Geschichte der Seefahrt gespielt haben.
Das Herzstück des Museums ist die Replik der "Nao Victoria". Diese Nachbildung bietet den Besuchern eine einmalige Gelegenheit, das Leben der Seeleute des 16. Jahrhunderts nachzuvollziehen. Die "Victoria" war eines der fünf Schiffe, die Ferdinand Magellan 1519 auf seiner historischen Expedition zur ersten Weltumsegelung begleiteten. Als einziges Schiff, das die gesamte Reise überlebte, kehrte die "Victoria" 1522 unter der Führung von Juan Sebastián Elcano nach Spanien zurück. Diese Reise bestätigte die Kugelgestalt der Erde und ebnete den Weg für den globalen Seehandel.
Es sind schon besondere Strapazen, die man aushalten muss, um jahrelang auf einem Schiff in diesen Verhältnissen zu leben.
Neben der ‚Victoria‘ befindet sich auch ein Nachbau der ‚HMS Beagle‘. Diese berühmte Fregatte ist vor allem bekannt durch ihre zweite Reise, auf der Charles Darwin mitsegelte und die Daten und Beobachtungen sammelte, die später zu seiner revolutionären Theorie der natürlichen Selektion führten. Die "HMS Beagle" hat durch ihre Rolle in Darwins Forschungen und Entdeckungen einen unauslöschlichen Abdruck in der Geschichte der Wissenschaft hinterlassen.
Nun ging es aber wirklich weiter ins 250 Km entfernte ‚Puerto Natales’. Im ‚Hotel Posada Rio Rubens‘ legten wir eine kurze Pause ein und trafen dann gegen 16:00 in ‚Puerto Natales‘ ein. Das Wetter hatte sich zwischen sehr geändert. Es war zwar hier auch sonnig, aber die Luft war viel kälter und rauer und es blies ein scharfer Wind. Schließlich sind wir fast an der Südspitze Südamerikas angekommen.
Nach einigem bürokratischem Aufwand konnten wir unsere kleinen, aber annehmbaren Zimmer im ‚Hotel Vendaval‘, ganz in der Nähe des Hauptplatzes, beziehen.
Nach wenigen Minuten im Zimmer machten wir uns gleich auf den Weg den Ort auf eigene Faust zu erkunden. Die Stadt mit ihren 20.000 Einwohnern liegt am ‚Fjord der letzten Hoffnung‘, weshalb unser erster Weg auch zum Strand führte, wo tiefhängende Wolken eine besondere Stimmung erzeugten.
Neben dem Schauspiel am Himmel konnten wir noch eine Kunstinstallation und einige Schwäne beobachten.
Wir spazierten weiter Richtung Hauptplatz und besuchten dort zuerst die Kirche ‚Maria Auxiliadora‘. Sie zeichnet sich durch ihren neoklassizistischen Stil aus, der sich in den eleganten Säulen und den symmetrischen Proportionen widerspiegelt. Die Fassade ist schlicht, aber erhaben, und wird von einem hohen Glockenturm dominiert, der über die Dächer der Stadt hinausragt.
Fast gegenüber der Kirche entdeckten wir das Restaurant ‚Baguales‘ mit angeschlossener Brauerei. Wir beschlossen dort gleich Abend zu essen und waren mit dem gewählten Hühnersandwich für Edith und gebackenen Hühnerkeulen für mich sehr zufrieden.
Nach dem Essen brauchten wir nur mehr den kleinen Hauptplatz überqueren und nach wenigen Metern waren wir auch schon wieder in unserem Hotel.
Unsere Route von 'Punto Arenas' bis 'Puerto Nadales':
2025-02-23 - von Puerto Natales in den Torres del Paine NP
Heute brachen wir wieder mit unserem Kleinbus auf um in den ‚Torres del Paine National Park‘ zu fahren. Mit unserem lokalen Guide Guillermo fuhren wir zuerst zu der ‚Cueva del Milodon‘, eine berühmte Höhle, die für ihre prähistorischen Funde bekannt ist. Der Name der Höhle stammt von einem dort entdeckten Fossil eines riesigen, prähistorischen Faultiers, dem Milodon. Diese mächtigen Tiere, die vor etwa 10.000 Jahren ausgestorben sind, lebten einst in den Wäldern und Graslandschaften Südamerikas.
Langsam näherten wir uns dem Eingang des Nationalparks und bekamen schon aus der Ferne einige außergewöhnliche Eindrücke der bizarren Bergwelt des Parks. Die Hauptberge im Torres del Paine Nationalpark sind die bekannten „Torres del Paine“ (Türme von Paine), die aus drei markanten Granittürmen bestehen. Dazu gehören auch die „Cuernos del Paine“ (Hörner von Paine), die sich durch ihre markanten Formen und unterschiedlichen Gesteinsschichten auszeichnen. Weitere wichtige Berge sind der „Cerro Paine Grande“ und der „Cerro Almirante Nieto“.
Im Park angekommen, machten wir uns auf den Weg zum ‚Grey-Glacier‘. Über eine Brücke, welche über den Grey-River führt, startet ein Wanderweg zu einem Aussichtspunkt in der Nähe des Gletschers.
Weiter ging es immer am Ufer des Grey-Rivers entlang, der zurzeit wenig Wasser führt und wir genug Platz fanden, gleich am Rande des Flussbettes zu gehen.
Über einen Damm kamen wir auf eine kleine Insel im Grey-River. Dieser Damm besteht aus Kieselsteinen unterschiedlichster Größen. Ein nicht sehr bequemer Untergrund für eine Wanderung. Noch dazu blies starker Wind, der uns fast umgeweht hatte. Und das alles mit einem fantastischen Ausblick auf die Berge.
Die letzten 700 Meter bis zum Aussichtspunkt legten wir auf der kleinen Insel zurück und hatten dann den ‚Grey-Gletscher‘, wenn auch in einiger Entfernung, direkt vor uns liegen.
Auf dem Rückweg zog sich auch die Sonne zurück und es begann leicht zu regnen. Aber wir kamen noch ohne Nass zu werden bis zu unserem Auto, das uns ins ‚Hotel del Paine‘ brachte, wo wir dann auch übernachteten. Wir schliefen zwar nicht im Haupthaus dieses sehr teuren Eco-Hotels, sondern hatten im Nebengebäude unsere annehmbaren Zimmer.
Das Abendessen in diesem Eco-Hotel war im Reisepreis inkludiert und sicher sehr teuer, schmeckte aber auch ganz gut. Es gab als Vorspeise Lachs mit Avocado, dann eine Gemüsesuppe, anschließend ein Steak auf Röstkartoffeln und zum Abschluss ein Schokocremetörtchen.
2025-02-24 - von Torres del Paine NP nach Puerto Natales
Heute weckte uns nicht nur das Klingeln des Weckers, sondern auch das Trommeln der Regentropfen an die Fensterscheiben. Wie vorausgesagt, regnete es und der Himmel war wolkenvergangen. Wir packten wieder unsere Sachen, gingen von unserem Nebengebäude ins Haupthaus, um dort zu frühstücken und uns für die Weiterreise bereit zu machen.
Um 09:00 stiegen wir bei stärker werdendem Regen in unseren Bus und fuhren ab. Unser Ziel war eine Wanderung zum ‚Salto Grande Wasserfall‘. Vom Parkplatz geht man eine gute halbe Stunde zum Wasserfall, wo sich der ‚Salto Grande‘ etwa 10 Meter in die Tiefe stürzt und den ‚Lago Nordenskjöld‘ mit dem ‚Lago Pehoé‘ verbindet. Die Wassermassen stürzen mit beeindruckender Wucht über die Felskante und erzeugen dabei ein donnerndes Geräusch, das weithin zu hören ist.
Als wir in die Nähe des Parkplatzes kamen, überlegten wir, ob wir bei dem Regen und dem noch dazu stark wehenden Wind überhaupt die Wanderung beginnen sollten. Die Entscheidung wurde uns von der Parkverwaltung abgenommen, die wegen des starken Sturmes den Weg zum Wasserfall gesperrt hatte. So blieb uns nur ein Blick aus der Ferne auf den Wasserfall.
Wir fuhren weiter um vom westlichen in den östlichen Teil des ‚Torres del Paine Nationalparks‘ zu gelangen. Dabei kamen wir immer wieder an Aussichtspunkten vorbei, bei denen wir kurz ausstiegen, um trotz Regen und Sturm ein wenig die Landschaft spüren zu können.
Endlich bekamen wir auch unsere erste ‚Guanako‘-Herde nahe zu Gesicht. Die Guanakos gehören zur Familie der Kamele. Mit ihrem dichten, weichen Fell trotzen sie den eisigen Winden und Temperaturen. Guanako leben in Herden, die aus bis zu 20 Tieren bestehen können, angeführt von einem dominanten Männchen. Dieses Männchen verteidigt seine Gruppe und hält stets Ausschau nach möglichen Gefahren. Bei Bedrohung warnt es die Herde, indem es ein schrilles Pfeifen ausstößt, woraufhin alle Tiere sofort in Sicherheit flüchten.
Bei der Ausfahrt aus dem ‚Torres del Plaine National Park‘ legten wir wieder eine kleine Pause ein. Der Regen hatte jetzt aufgehört und die Sonne kam zeitweise durch. Der starke Wind blieb uns jedoch erhalten, aber die Umgebung bot uns großartige Ausblicke.
Ein Stück weiter kamen wir zum ‚Cascada Rio Paine‘, wo sich der ‚Rio Paine‘ mit wildem Getöse über eine Felsstufe stürzt.
Um 14:00 kamen wir beim Bauernhof ‚Agroturismo Los Manantlales‘ an. Dem bäuerlichen Betrieb angeschlossen ist auch ein kleines Restaurant in dem man Lamm, dass am offenen Feuer gebraten wird, essen kann. Was wir auch und noch dazu sehr reichlich und gut getan haben.
Anschließend fuhren wir wieder zurück nach ‚Puerto Natales‘ ins ‚Hotel Vendaval‘ wo wir bereits vor zwei Tagen genächtigt haben. Da es heute hier regnerisch, stürmisch und kalt war, beschlossen wir als Gruppe uns Pizza ins Hotel liefern zu lassen, was auch nach einigen Problemen gelang.
2025-02-25 - von Puerto Natales nach El Calafate
Wie gewohnt packten wir morgens nach dem Frühstück wieder unsere Sachen und waren um 7:30 in der Hotellobby. Wenig später kam auch schon unser Kleinbus und brachte uns in kurzer Fahrt zum Busbahnhof von ‚Puerto Natales‘.
Heute hatten wir nämlich Premiere. Wir fuhren zum ersten Mal auf dieser Reise mit einem öffentlichen Verkehrsmittel, mit einem Fernreisebus. Zwar nicht die mindeste Klasse, auch nicht die höchste, sondern die mittlere Klasse. Für die 350 Km zwischen ‚Puerto Natales‘ und ‚El Calafate‘ bezahlt man 30 Euro und kauft damit zwischen sechs und acht Stunden Fahrtzeit.
Da man auf dieser Fahrt in Chile aus- und in Argentinien einreisen muss, variiert die Fahrzeit je nach Andrang an den Grenzstationen. Unsere Koffer wurden vom Busfahrer verstaut und wir nahmen auf unseren bequemen, bereits reservierten Plätzen im Bus Platz. Leider waren die Sitznummern so vergeben, dass alle Pärchen getrennt voneinander saßen. Also gab es ein großen Sitzplatztauschen bis wieder alle Paare geeint nebeneinandersaßen. Eigentlich sollte die Abfahrt um 8:00 stattfinden, doch um 8:15 war es dann endlich so weit.
Die Fahrt dauerte kaum 20 Minuten, als wir schon wieder stoppten, da wir beim Grenzübergang angekommen waren. Gute 10 Minuten mussten wir im Bus sitzen bleiben, bis wir endlich aussteigen durften, um die Grenzformalitäten zu erledigen. Wir stellten uns in einer Schlange auf und betraten dann das Zollgebäude. Wir zeigten unsere Pässe her, es wurde kurz etwas eingetippt und schon war alles erledigt.
Weiter ging die Fahrt durch das Niemandsland und die war auch nach kaum fünf Minuten auch schon zu Ende, da wir nun vor den Grenzbalken des argentinischen Zolls standen. Hier konnten wir flott den Bus verlassen, mussten uns aber auch hier in einer Schlange vor zwei Einreiseschaltern anstellen. Allerdings ging die Abfertigung nicht so schnell wie in Chile. Mühsam tippte die Beamtin irgendwas in ihr System, schaute ein wenig gelangweilt auf den Schirm, klickte ein paar Sachen auf dem Schirm an, um dann wieder einiges einzutippen. Endlich war die Prozedur vorbei und wir konnten wieder in den Bus einsteigen. Mittlerweile waren zwei Stunden vergangen und nun konnte es endlich richtig losgehen.
Mit ca. 90 KmH fuhren wir auf einem Hauptverkehrsweg, der nicht breiter ist als Langauer Feldweg, dahin um irgendwann unser Ziel zu erreichen. Zwischendurch machten wir noch beim ‚Hotel La Esperanza‘ halt, um gewisse menschliche Bedürfnisse zu stillen.
Durch die wenig abwechslungsreiche Landschaft ging es weiter, bis dann ‚El Calafate‘ am Horizont auftauchte. ‚El Calafate‘, mit einer Einwohnerzahl von etwa 28.000 Menschen ist sie ein wichtiger Ausgangspunkt für Touristen, die den berühmten ‚Perito-Moreno-Gletscher‘ und andere Naturwunder des ‚Los-Glaciares-Nationalparks‘ besuchen möchten. Die Stadt hat sich in den letzten Jahren zu einem beliebten Reiseziel entwickelt und bietet zahlreiche Aktivitäten, von Gletscherwanderungen bis hin zu Bootsfahrten auf den umliegenden Seen. Als wir am Busbahnhof in ‚El Calafate‘ ankamen hatten wir 657 Km in 6:11 Stunden zurückgelegt.
Wieder mit einem Kleinbus wurden wir vom Busbahnhof abgeholt und in das zentrumnahe ‚Hotel Kapenke‘ gebracht, wo der Check-In erfreulicherweise sehr schnell ging. Nun bekamen wir etwas Zeit, um die Zimmer zu beziehen und uns kurz von der langen Fahrt auszuruhen. Unser Zimmer ist klein, aber ok und vor allem sauber. Sehr klein ist allerdings das Bad/WC.
Um 18:00 trafen uns wieder alle in der Hotelllobby und wanderten zum ‚Sendero Laguna Nimez‘, einem Naturreservat in der Nähe des ‚Lago Argentino‘.
Unzählige Gräser, Kräuter und Blumen wogten im starken Wind hin und her.
Bedingt durch die Jahreszeit sind momentan sehr wenige Vögel zu sehen. Zumindest ein paar gefiederte Wesen konnten wir mit der Kamera einfangen.
Ein schönes Fleckchen Erde, dass es Wert ist angesehen zu werden. Noch dazu bei dem traumhaften Wetter. Da spürt man den starken Sturm und die damit verbundene Kälte gar nicht so richtig.
Das Abendessen nahmen wir wieder alle gemeinsam im eher noblen Restaurant ‚Parrila La Tablita‘ ein. Es waren nicht nur die Preise, die einen gehobenen Standard hatten, sondern auch Ediths riesiges Filetsteak und mein großes und saftiges Hühnerschnitzel.
2025-02-26 - starke Preise
Ist Argentinien teuer? Wie sind die Preise? Und wieviel verdienen die Menschen in Argentinien? Fragen mit denen man hier zwangsläufig konfrontiert wird. Da wir soeben im Supermarkt waren, haben wir ein paar Artikel und die dazu gehörigen Preise fotografiert. Die Umrechnung ist sehr einfach. Man dividiert den Preis einfach durch 1.000 und erhält den Eurobetrag. Oder man beachtet die letzten drei Stellen nicht und nimmt die Zahl vor dem Punkt als Betrag in Euro.
In den letzten Jahren betrug die jährliche Inflation zwischen 30 und 50 Prozent. Diese hohe Inflation beeinflusst die Kaufkraft der Bevölkerung und macht das Preisniveau für viele Grundgüter und Dienstleistungen unvorhersehbar.
Da der Verdienst natürlich nicht so stark wie die Verbraucherpreise steigen, tappen immer mehr Argentinier in die Armutsfalle. Jede Ausgabe wird ganz genau geplant und eingespart wird an allen Ecken und Enden. Die Durchschnittsgehälter liegen in der IT bei 1.000 bis 2.500 Euro, bei Ärzten zwischen 800 und 2.000 Euro, bei Volksschullehrern zwischen 500 und 1.200 Euro und im Tourismus/Gastronomie zwischen 400 und 1.000 Euro.
Argentinien ist zwar ein Land mit enormem wirtschaftlichem Potenzial, das von seiner reichen Kultur, seinen natürlichen Ressourcen und seiner strategischen Lage profitiert. Jede Regierung versucht mit gezielten Maßnahmen die Wirtschaft anzukurbeln. Jedoch gelingt es immer nur zu einem kleinen Teil und die dabei erzielten Erfolge bleiben in den oberen gesellschaftlichen Schichten hängen, sodass der überwiegende Großteil der Bevölkerung ums tägliche Überleben kämpfen muss.
2025-02-26 - Perito Moreno Gletscher
Beginnend mit dem Aufstehen herrschte bei uns eine gewisse Spannung. Heute stand die Fahrt zum Gletscher ‚Perito Moreno‘ auf dem Programm. Ein Highlight unserer Reise. Unser erster Blick galt daher morgens dem aktuellen Wetter und den Vorhersagen unserer diversen Wetterapps. Sonne, Sonne und nochmals Sonne bekamen wir zu sehen. Wir hofften, dass die Vorhersagen auch Eintreffen werden.
Nach dem Frühstück fuhren wir um 08:00 ab und hatten eine Stunde bis zum Gletscher zu fahren. Diesmal hatten wir Virginia als lokalen Guide mit. Sie sprach sehr gut Deutsch, ist in Argentinien in eine deutsche Schule gegangen und lebte zeitweise in Deutschland und der Schweiz.
Auf halber Strecke fuhr der Chauffeur unseres Kleinbusses plötzlich an die Seite und deute wild gestikulierend in der Landschaft. Dort saßen, wie bei einer Vogelschau, einige Vögel diverser Arten schön aufgereiht gleich neben der Straße.
Ein paar Kilometer weiter machten wir beim ‚Mirador de los Suspiros (Seufzer-Aussichtspunkt)‘ einen geplanten Stopp, um einen ersten Blick auf den ‚Perito Moreno‘-Gletscher werfen zu können.
- Fläche: etwa 250 Quadratkilometern
- Länge: etwa 30 Kilometer
- Geschwindigkeit pro Tag: etwa zwei Meter
- wächst trotz Erderwärmung immer weiter
- täglich mehrere Eisabbrüche
- Namensgebung durch den Forscher Francisco Moreno
- seit 1981 UNESCO-Welterbes
- reicht bis an den Grund des max. 160 Meter tiefen ‚Lago Argentino‘
- wird von jährlich ca. 700.000 Touristen besucht
- Länge/Höhe der nördlichen Abbruchkante: 2,5 Km / 70 Meter
- Länge/Höhe der südlichen Abbruchkante: 1,5 Km / 60 Meter
Nun fuhren wir weiter zum 1.125 Meter hohen ‚Cerro Buenos Aires‘, von dem aus alle Besucheraktivitäten für den Gletscher starten. Gleich nach unserer Ankunft am Berg gingen wir zur Bootsanlegestelle, wo wir für 10:30 eine einstündige Bootsfahrt zum Nordabbruch gebucht hatten.
Mussten wir beim Ablegen noch alle im inneren des Schiffes sitzen, so gab es wenige Minuten später kein halten mehr. Alle strömten nach draußen, um einen guten Beobachtungsplatz zu ergattern, denn der Gletscher war schon sehr nahe.
In ca. 300 Meter Entfernung von der Abbruchkante fuhren wir parallel dazu einmal hinauf und dann wieder hinunter. Es war fantastisch der Abbruchkante eines Gletschers so nahe zu sein. Noch dazu bei diesem perfekten Wetter.
Nach der Bootsfahrt stiegen wir wieder in unseren Bus und fuhren ein Stück den Berg zum ‚Mirador del Glaciar‘. Von dort starten Wanderwege, von denen aus man sowohl die südliche als auch die nördliche Abbruchkante sehr gut einsehen kann.
Zuerst machten wir uns auf den Weg, um die südliche Abbruchkante zu erkunden. Dabei sieht man nicht nur die Kante selbst, sondern hat immer einen schönen Blick auf den gesamten Gletscher und die umliegenden Berge.
Bevor wir uns die nördliche Abbruchkanten ansahen, warfen wir noch einen bzw. mehrere Blicke auf den ‚Lago Argentino‘.
Auf dem gut ausgebauten Steg ging es nun zur nördlichen Abbruchkante. Diese kannten wir zwar schon aufgrund der Bootsfahrt, aber auch von den Stegen hatte man eine außergewöhnlich gute Sicht auf die Kante. Das großartige Wetter trug erheblich dazu bei.
Mittlerweile war es 15:00 geworden und wir mussten wieder zurück ins Hotel fahren. Es war dies einer der schönsten Ausflüge, die wir je gemacht hatten. Die Gruppe war großartig, die Guides hervorragend, das Wetter ideal und der Gletscher atemberaubend. Ein perfektes Erlebnis.
Aber! War es wirklich so? Oder gibt es hier eine Differenz zwischen dem oben erzählten und dem wirklich erlebten?
Ertappt! Ja, es gibt etwas, was ich bisher mit keinem Wort erwähnt habe, dass wir aber auf dem Wanderweg zur Besichtigung der Abbruchkanten mehrmals erlebt hatten.
Wenn man einen Gletscher besichtigt, dann erfreut man sich an den seltsamen Formen und den vielfachen Farben des Eises. Aber der wirkliche Höhepunkt, das absolute Highlight, das Ereignis, das sich jeder Gletscherbesucher wünscht und herbeisehnt ist, dass ein Gletscher kalbt.
So ist es auch uns und wahrscheinlich allen Besuchern gegangen. Und unser Wunsch wurde erfüllt. Nicht nur einmal. 4x haben wir gesehen wie sich mehr oder weniger große Eismengen vom Gletscher lösten und mit viel Getöse ins Wasser stürzten.
Abbruch Nr. 1:
Abbruch Nr. 2:
Abbruch Nr. 3:
Abbruch Nr. 4:
2025-02-27 - von El Calafate nach Ushuaia
Heute war wieder Reise-Flug-Ortswechsel-Tag. Geplant war der Flug von ‚El Calafate‘ nach ‚Ushuaia‘, mit Abflug um 15:10 und Abholung vom Hotel um 12:45. Also genügend Zeit, um vormittags noch etwas zu unternehmen. Punkt 10:00 waren wir mit packen und Frühstück fertig, denn um diese Zeit mussten wir das Zimmer räumen. Unser komplettes Gepäck stellten wir bei der Rezeption ab und machten uns auf einen kleinen Spaziergang durch ‚El Calafate‘.
Die Häuser sind in unterschiedlichen Stilen mit unterschiedlichen Materialen gebaut. Es gibt sehr viele nette kleine Einfamilienhäuser, aber auch mittlere bis große Hotels.
Eine Besonderheit die wir hier, aber auch in anderen argentinischen Städten und Dörfern gesehen haben ist, dass es viele Straßenhunde gibt. Sie sind meist groß und laufen allein oder in kleinen Rudeln durch die Straßen. Sie greifen keine Menschen an, aber sind sofort zur Stelle, wenn ein Mensch etwas Essbares in der Hand oder in der Tasche hat. Dann stehen sie herum und warten darauf, dass man ihnen etwas abgibt. Man wird dann zwar bedrängt und fühlt sich gezwungen ihnen etwas zu geben, aber nur die wenigsten füttern die Hunde. Wenn die Tiere sehen, dass ihre Bettelei vergebens ist, lassen sie ab und suchen sich ein nächstes Opfer.
Wir erreichten die Promenade entlang des Sees ‚Lago Argentino‘, der vom ‚Perito Moreno‘-Gletscher gespeist wird und gingen ein Stück entlang. Es ging kühler Wind und im Schatten begann man leicht zu frösteln. In der Sonne war es angenehm warm, sodass wir an sonnigen Plätzen fast ins Schwitzen gerieten. Zwischen der Promenade und dem See liegt ein riesiges Feuchtgebiet. Tiefblaues Wasser, herbstlich gestimmte Flora und im Hintergrund schneebedeckte Berge, das ergibt eine einzigartige Landschaft.
Und wo Wasser und Gebüsch ist, da sind auch Tiere nicht weit. Dass wir in diesem Feuchtgebiet jede Menge verschiedener Vögel sehen werden, war uns klar. Mit Pferden hatten wir allerdings nicht gerechnet.
Nach einiger Zeit auf der Promenade kehrten wir wieder ins Hotel zurück. Kurz vor 13:00 kam dann ein Bus, der uns und unser Gepäck Richtung Flughafen brachte. Die Fahrt dauert keine 15 Minuten und schon standen wir in der Anflughalle des Flughalles.
Wir gingen zu den leeren Check-In-Schaltern und die ganze Gruppe war in einer guten Viertelstunde eingecheckt. Der Security-Check dauerte auch nicht lange und so hatten wir Zeit uns im Gatebereich mit Kaffee und einem kleinen Snack zu stärken.
Dann sahen wir schon unsere Maschine ankommen und um 14:40 begann das Boarding. Das dauerte etwas, aber schließlich konnten auch wir in das Flugzeug.
Auch diesmal war die Sitzplatzverteilung etwas chaotisch. Edith saß 17A (linke Seite, Fensterplatz), mir wurde der Sitzplatz 16F (rechte Seite, Fensterplatz) zugewiesen. Wir konnten zwar nicht nebeneinandersitzen, hatten aber beide einen Fensterplatz und konnten so ungehindert während des Fluges fotografieren. Das war gut so, denn auf jeder Seite des Flugzeuges herrschten gravierend unterschiedliche Lichtverhältnisse.
Auf meiner, der rechten Seite, waren die Lichtverhältnisse sehr schlecht. Da keine Sonne schien, scheinen meine Fotos Schwarz-Weiß-Aufnahmen zu sein.
Auf Edith’s Seite herrschte Sonnenschein, wodurch ihre Aufnahmen viel brillanter wurden. Wir hatten Zeit aus den Fenstern zu schauen, denn wir wurden die ganze Flugzeit über nicht von den Flugbegleitern mit Getränken und/oder Essen belästigt.
Etwas vor der geplanten Ankunft um 16:30 landeten wir in ‚Ushuaia‘, das 1884 gegründet worden ist und oft als die südlichste Stadt der Welt bezeichnet wird. Mit einer Bevölkerung von etwa 74.000 Einwohnern ist 'Ushuaia' ein bedeutendes Zentrum für Tourismus, Wissenschaft und Logistik in der Region.
Unsere Koffer hatten es auch geschafft und nachdem alle ihre Gepäckstücke aufgesammelt hatten, wurden wir per Kleinbus ins etwas ausserhalb des Zentrums von ‚Ushuaia‘ gelegene ‚Hotel Campanilla‘ gebracht. Dieses Hotel ist eher klein, familiengeführt, aber sehr sauber und die Zimmer sind auch in Ordnung.
Wir besiedelten nur kurz unsere Zimmer, nahmen uns ein Gruppentaxi und fuhren zum Hafen. Dort besuchten wir die Touristeninfo und stritten uns mit unzähligen anderen Touristen um den offiziellen Stempel von ‚Ushuaia‘ für unsere Reisepässe.
Anschließend schlenderten wir am Hafen entlang und sahen dort eine große Anzahl verschiedener Boote in verschiedenen Zuständen.
Weiter gingen wir zur Hauptstraße, die wir ein wenig entlangbummelten und ein wenig in den Auslagen der unzähligen Geschäfte gustierten.
Um 19:30 standen wir vor dem ‚Restaurant Chiko‘, wo wir einen Tisch bestellt hatten. Leider war das keine gute Wahl. Über eine Stunde warteten wir auf das Essen. Uwe sogar noch länger, bis er seine Bestellung verärgert abbestellte und vom Essen seiner Frau naschte. Edith aß ihr obligates Steak, mit dem sie allerdings nicht so richtig zufrieden war, da es zu sehr durchgebraten war. Ich aß Nudeln mit Meeresfrüchten und war sehr zufrieden damit. Das Essen spülten wir gemeinsam mit einer Literflasche Bier hinunter. Anschließend riefen wir wieder ein Massentaxi, dass uns wieder gegen 22:30 ins Hotel zurück brachte.
2025-02-28 - Ausflüge in Ushuaia
Heute hatten wir einen großen Ausflug rund um Ushuaia vor. Deshalb brachen wir auch schon zeitiger auf und wurden von einem Kleinbus mit wiederum einem lokalen Guide abgeholt.
Wir fuhren einige Kilometer in den ‚Tierra del Fuego‘ zum Wanderweg ‚Senda Castorera‘. Diesen Weg, der auch Lebensraum für Biber ist, gingen wir ein Stück entlang. Diese wurden 1940 hier ausgesetzt, vermehren sich brav, verwüsten die Landschaft, dürfen aber nicht bejagt werden.
Zu sehen sind hier auch nackte Bäume und solche, die sich einen Pelz zugelegt haben. Wir bekamen auch Pferde zu sehen, die hier von ihren Besitzern hergebracht wurden, um kostenlos eine gute Weide zu bekommen.
Anschließen machten wir noch eine Schlauchbootfahrt, wobei wir selber kräftig rudern mussten.
Für unsere Mühe wurden wir nicht nur mit einer tollen Aussicht, sondern auch mit einem kräftigen Mittagessen belohnt.
Weiter ging es dann wieder per Bus mitten in die Stadt ‚Ushuaia‘, wir parkten beim Hafen, und gingen für eine sechsstündige Bootsfahrt an Bord eines Katamaran.
Unseren ersten Halt machten wir bei der Kormoraninsel ‚Los Pajaros‘. Hunderte von Kormoranen bevölkern dort eine kleine Insel. Dort herrschte ein ständiges Kommen und Gehen. Da der Katamaran ganz nah an die Insel heranfahren konnte, waren wir fast hautnah bei den Vögeln.
Besonders beeindruckt waren wir von den Flugkünsten der Kormorane.
Nächster Stopp war die Insel ‚Los Lobos‘. Dort gibt es nicht nur einen Leuchtturm, sondern neben Möwen und Kormoranen auch eine Kolonie von südamerikanischen Seelöwen.
Während wir zwischen den Inseln herumfuhren, konnten wir die Flugkünste der uns begleitenden Möwen bewundern. Denen war sicher nicht so kalt wie uns. Auf See blies eine kalte Brise und, obwohl wir entsprechend angezogen waren, suchten wir manchmal das Schiffsinnere auf, um uns aufzuwärmen.
Nach drei Stunden Fahrt hatten wir die Hauptattraktion dieser Bootsfahrt erreicht. Die Pinguininsel ‚Isla Martillo‘ ist die Heimat eine der größten Pinguinkolonien der Gegend. Zu finden sind hier Magellanpinguine und Eselpinguine. Unterscheiden kann man die beiden Arten ganz leicht. Die Magellanpinguine haben schwarze, die Eselpinguine haben orange Füße.
Nun fuhren wir wieder drei Stunden zurück in den Hafen von Ushuaia wo wir kurz vor 21:00 ankamen, nahmen uns dann ein Taxi zurück ins Hotel und aßen eine Kleinigkeit auf dem Zimmer. Wir hatten gestern vorsichtshalber in einem Supermarkt ‚Empanadas‘ gekauft. Diese gefüllten Teigtaschen haben uns die ganze Reise über begleitet.
2025-03-01 - Flug von Ushuaia nach Buenos Aires
Schon um 6:30 wurden wir heute vom Hotel abgeholt, um zum Flughafen gebracht zu werden. Das Hotel hatte sich freundlicherweise bereit erklärt, uns eine frühes Frühstück herzurichten, wenn auch ohne Personal.
Als wir dann tatsächlich in den Frühstücksraum kamen, ging nur ein kleines Licht an und wir fanden einen Tisch mit einer Kanne Kaffee, keine Milch, keinen Zucker, einen kleinen Kuchen und sonst gar nix, vor. Und das für dreizehn Personen. Kein Ruhmesblatt für dieses Hotel.
Die Fahrt zum Flughafen war kurz, ebenso der Aufenthalt bei Check-In und Securitycheck. Jetzt hatten wir noch Zeit für ein richtiges Frühstück und kamen pünktlich zum Boarding zurecht. Als wir im Flieger saßen und zur Startbahn rollten, zog noch einmal die beeindruckende Landschaft rund um Ushuaia an uns vorbei.
Nachdem wir das Zimmer bezogen hatten, war es schon nach 14:00 und wir dementsprechend hungrig. Gleich gegenüber dem Hotel besuchten wir die Pizzeria ‚Kentucky‘ und aßen dort eine grandiose Pizza und wurden von einem sehr netten und auch ein wenig englischsprechenden Kellner bedient.
Da unser nächster Programmpunkt erst um 18:45 startete hatten wir noch ein wenig Zeit die Hotelbetten zu testen. Um rechtzeitig munter zu werden stellten wir uns den Wecker, der aus unerklärlichen Gründen dann nicht läutete bzw. wir ihn nicht hörten. Um 19:00 weckte uns das Hoteltelefon und keine fünf Minuten später waren wir ziemlich abgekämpft in der Hotelhalle, wo schon alle anderen Reiseteilnehmer warteten.
Wir bestiegen wieder ein Taxi und fuhren zu unserem letzten Programmpunkt, dem Abschiedsabend im ‚Palacio Tango‘. Dieser Abend wurde in drei Teile geteilt:
1. Tangokurs:
Eine kurze Einführung in die Welt des Tangos, geleitet von zwei professionellen Tänzern.
2. Dinner:
Das Abendessen bestand aus einer guten Vorspeise, einem sehr fetten und flachsigen Steak, sowie einer ausgezeichneten Nachspeise. Das Steak war zum Großteil nicht nur ungenießbar, sondern auch nicht scharf zu fotografieren.
3. Tangoshow:
Das Beste an diesem Abend war die Tangoshow. Dabei wurde nicht nur Tango getanzt, sondern auch gespielt und gesungen.
Im Großen und Ganzen ein schöner Abschluss unserer Reise.
2025-03-02 - Abschied von Buenos Aires
Kurz nach 8:00 erwachten wir ziemlich ausgeruht in unserem riesigen Familienzimmer und begannen schön langsam alles wieder zu packen. Das Zimmer mussten wir um 10:00 räumen, die Fahrt zum Flughafen war allerdings erst für 18:45 geplant.
Wir hatten vor uns noch einiges in Buenos Aires anzusehen und mussten daher so packen, dass wir möglichst wenig im Daypack mitschleppen müssen, aber vor der Fahrt zum Flughafen noch schnell alles flugtauglich verstauen können.
Um 09:00 waren wir bereit für das Frühstück, das wir in aller Ruhe genießen konnten. Danach war es auch schon Zeit das Zimmer zu verlassen. Die Koffer konnten wir in einem Konferenzraum neben der Rezeption deponieren und nur mit leichtem Daypack machten wir uns zu unserer letzten Tour dieser Reise auf.
Da es heute kein Programm des Veranstalters mehr gab, konnten wir machen, was wir wollten. Die anderen Reiseteilnehmer beschlossen gemeinsam nochmals die Markthalle zu besichtigen. Da wir schon am Beginn der Reise in der Markthalle waren und es heute, an einem Sonntag, sicher überfüllt sein wird, machten wir diesen Trip nicht mit. Und es war gut so, denn am Abend erzählten uns die Marktbesucher, welch fürchterliches Gedränge es gegeben hätte und dass sie schnell wieder die Halle verlassen hatten.
Wir riefen uns über Uber ein Taxi und ließen uns zum ‚Boca Junior Stadion‘ bringen. Dort waren wir am Beginn unserer Reise zwar auch schon, aber diesmal wollten wir in das Stadion hinein. Über ‚Get Your Guide‘ hatten wir Karten für eine Museums- und Stadiontour gebucht.
Bald standen wir vor dem mächtigen Stadion, das auf minimalem Platz maximales Fussballgefühl vermittelt. Wir folgten der Menschenmenge und standen kurz darauf vor dem Museum.
Beim schmalen Eingang standen die besten Spieler des Vereins für uns Spalier und es wurden uns Bilder und Dressen von bedeutenden Siegen gezeigt.
In einem kleinen Kino konnten wir uns einen Film über das Stadion und seine Atmosphäre ansehenF. Gerne wären wir bei einem Match in diesem Stadion dabei gewesen.
Die Boca Juniors haben bisher insgesamt 75 offizielle Titel gewonnen, darunter 35 nationale Meister- und 17 Pokaltitel. Viele Pokale davon waren auch im Museum exponiert ausgestellt.
Nicht so viel wie wir gedacht haben, gab es vom größten Spieler, der je bei Boca Junior gespielt hat, zu sehen. Diego Armando Maradona Franco spielte zwar nur ein Jahr, von Februar 1981 bis Februar 1982 hier, wird aber dennoch hier fanatisch verehrt.
Wir konnten auch das innere des Stadions besuchen. Die Fans nennen es ‚La Bombonera – die Pralinenschachtel‘, aber offiziell heißt es ‚Estadio Alberto Jose Armando‘, nach einem ehemaligen Vereinspräsidenten. Es wurde 1940 erbaut, mehrmals umgebaut und fasst momentan 54.000 Zuschauer, wobei jedoch sicherheitshalber nur 49.000 Plätze genutzt werden.
Gute eineinhalb Stunden schlenderten wir durch das Museum und anschließend noch durch das Viertel mit seinen bunten Häusern und den allgegenwärtigen Volkshelden Maradona und Messi.
Wieder mit einem Uber-Taxi ließen wir uns zum berühmtesten Kaffeehaus von Buenos Aires fahren. Das ‚Cafe Tortoni‘ existiert seit 1858 und ist seit 1880 an diesem Platz zu finden. Man kann dort der lokalen Jazz- und Tangomusik, sowie Lesungen und Dichtwettbewerben lauschen. Als Gast vergnügt man sich aktiv mit dem Spielen von Billard, Domino oder Darts. Aber nicht nur wir besuchten dieses Cafe, sondern unter anderem auch Arthur Rubenstein, Juan Manuel Fangio, Albert Einstein und Hillary Clinton. Die Mehlspeise und der Kaffee waren mittelmäßig, dafür war der Preis hochwertig.
Auch von hier ließen wir uns mit einem Uber-Taxi zurück zu unserem Hotel bringen. Mittlerweise war es 16:00 geworden und wir waren hungrig. Da wir gestern in der Pizzeria ‚Kentucky‘ unweit des Hotels gut gegessen hatten, gingen wir bei leichtem Regen auch wieder dorthin und verspeisten zu zweit eine große und großartige Pizza mit Seranoschinken, Rucola, Parmesan und Oliven.
Zurück im Hotel zogen wir uns flugtauglich um und packten auch dementsprechend um. Schön langsam trafen alle Reiseteilnehmer ein und inklusive Guide saßen wir bis zum Eintreffen des Flughafentaxis noch beisammen und ließen unsere Reiseerlebnisse noch einmal Revue passieren.
2025-03-02 - Flug von Buenos Aires nach Paris
Nachdem wir den Tag noch gut genutzt hatten, zogen wir uns in einem zurzeit unbenutzten Konferenzraum, wo auch unser Gepäck lagerte, flugtauglich um.
Gegen 18:45 kam unser Kleinbus, der uns in ca. 20 Minuten zum Flughafen brachte. Dort gab es das große Abschiednehmen von unserem Guide Patricio, mit dem wir im Großen und Ganzen sehr zufrieden waren.
Die Schalter von ‚Air France‘ waren schon besetzt und es waren kaum Leute angestellt, sodass der Check-In in wenigen Minuten erledigt war.
Dann wurden wir zur Passkontrolle weitergeleitet. An einem Automaten mussten wir zuerst den Pass, dann die Bordkarte einscannen, ein Foto von uns anfertigen lassen und zum Schluss noch den Fingerabdruck des Daumens hinterlassen. Ein paar Schritte weiter war eine Schleuse, an der man noch einmal fotografiert wurde, bevor man die Schleuse verlassen konnte.
Das nächste Hindernis auf dem Weg zum Gate war der Security-Check. Wenig Leute, wenig Wartezeit, das war es, was wir dort erlebten und wie wir es gerne haben.
Ca. 20:15 waren wir durch alle Kontrollen durch und machten es uns am Gate bequem. Bis knapp vor 22:00 mussten wir warten, bis das Boarding begann. Um dem Einsteigetrubel zu entgehen verwendeten wir wieder unsere Zauberkarte und schon standen wir in der Schlange ganz vorne. Als wir in unseren Teil der Maschine kamen, das war von Reihe 31 bis 45, war dieser ganz leer und für kurze Zeit waren wir die einzigen Fluggäste. Aber das änderte sich schnell und innerhalb weniger Minuten war die Maschine bis auf den letzten Platz besetzt.
Um 23:00 starteten wir mit fünfzehn Minuten Verspätung hinein in den argentinischen Nachthimmel und hatten lange zwölf Flugstunden vor uns. Diese Zeit vertrieben wir uns auf unterschiedliche Weise. Edith schlief die ganze Zeit mit nur wenigen kurzen Pause, um Dinge dem Körper zu- oder abzuführen. Ich konnte trotz Schlaftropfen, außer zweimal dreißig Minuten, nicht schlafen. Die Zeit vertrieb ich mir mit Spielen, ein wenig im Flieger herumgehen und dem Film ‚Gladiator II‘. Eigentlich wollte ich auch noch Blogeinträge der letzten Tage schreiben, aber der Flug war sehr unruhig. Es holperte und polterte nicht viel, aber ständig und dabei auf einer kleinen Tastatur zu schreiben, ist dann ziemlich mühsam.
Nach zwei Flugstunden bekamen wir ein ‚großes‘ Essen. Wir wählten Hühnercurry mit Kürbispüree, Salat und einem Kaffeekuchen. Aufgrund der nachmittägigen Pizza waren wir nicht richtig hungrig, aber da es gut geschmeckt hat, haben wir brav aufgegessen.
Eine Stunde vor der Landung gab es ein ‚kleines‘ Essen. In einem Karton wurde uns Orangensaft, Butter, Marmelade, Joghurt, Obstsalat, Weckerl und ein kleines, fetttriefendes Käsesandwich serviert. Beide aßen wir nur das Weckerl, den Obstsalat und nippten etwas vom Orangensaft.
Nach 12:12 Stunden setzten wir um 15:15 dreißig Minuten zu früh in Paris auf, was uns natürlich überhaupt nicht störte. Nun hieß es auch vom Rest der Gruppe Abschied nehmen, da sich die anderen über ganz Deutschland verteilten. Wir waren froh, dass wir alle miteinander gut ausgekommen sind und wir werden sicher auch weiterhin miteinander verbunden bleiben.
Wenn auch die Wege auf dem ‚Charles de Gaulle‘-Flughafen lang sind, so ging der Securitycheck und die Passkontrolle sehr schnell und wir hatten jetzt bis 20:30 Zeit bis zum Boarding für den Weiterflug.
Unsere Route vom Flug Buenos Aires nach Paris:
2025-03-03 - Flug von Paris nach Wien
Die ca. fünfstündige Wartezeit ging eigentlich schnell vorüber. Zuerst saßen wir am Gate herum, wobei Edith im Internet stöberte und ich ein paar Zeilen für den Blog schrieb. Anschließend beobachteten wir das Treiben auf dem Vorfeld und holten uns schließlich ein Lachssandwich mit Coke aus dem Foodcourt.
Etwas nach 20:30 wurde das Boarding eröffnet und wir konnten schön langsam in die Maschine und uns auf den finalen Flug dieser Reise vorbereiten.
Mit nur zehn Minuten Verspätung ging es los Richtung Wien, mit einem kurzen Blick auf das nächtliche Paris.
Während des Fluges gab es ein Getränk und ein Sackerl mit drei guten, staubtrockenen Keksen. Nach eineinhalb Stunden waren wir auch schon in Wien und landeten zehn Minuten vor dem Plan.
Kurz nach der Landung um 22:45 meldete sich unser Taxifahrer, um nach unserer Ankunft zu fragen. Die Koffer kamen recht schnell und in der Ankunftshalle trafen wir unseren Taxifahrer. Wir erkannten uns sofort wieder, denn es war der gleiche, der uns bei unserer letzten Fahrt vom Flughafen nach Hause nach Hause gebracht hat.
Kurz vor Mitternacht, nach gut 36 Stunden Reisezeit, waren wir endlich zu Hause. Dort wartete eine große Überraschung. Auf dem Tisch lag nicht nur der Striezel, den wir bei Martina bestellt hatten, sondern Martina hatte noch zusätzlich Brot, Marmelade und Manner Schnitten gekauft. Dann sahen wir, dass Martina auch noch eine Kühlbox in unsere Wohnung geschleppt und diese mit Milch, Käse, Wurst, Paradeiser und grünem Paprika hatte. So konnten wir am nächsten Tag länger schlafen und gleich ordentlich frühstücken. Danke Martina dafür und auch dafür, dass du wieder auf unsere Wohnung geschaut hast. Du bist super!!!
Wir haben die Schönheit, den Charme und die Einzigartigkeit von Argentinien, Chile und besonders von Patagonien sehr genossen. Auch mit der Planung und Durchführung der Reise durch ‚Viventura‘, sowie mit der Hauptreiseführung durch unseren Guide Patricio und seinen lokalen Guides waren wir sehr zufrieden.
Nicht zu vergessen alle Mitglieder unserer Reisegruppe, mit denen wir uns sehr gut verstanden haben.
Und damit ist mit dieser Reise Schluss für heute.
Doch heute ist nicht aller Tage.
Wir verreisen bald wieder, keine Frage!
Unsere Flugroute von Paris nach Wien: