Heute hatten wir mit der Fahrt von Argentinien nach Chile durch die Anden einen besonderen Tag vor uns. Abwechselnd mit Bus und Schiff über mehrere Seen wollten wir von ‚Bariloche‘ nach ‚Puerta Varas‘ fahren.
Um 7:30 spazierten wir mit unserem ganzen Gepäck ein paar Minuten bis zur Reiseagentur. Dort gaben wir unsere Koffer auf, welche dann für uns weitertransportiert wurden. Mit einem Bus wurden wir nach dem in der Nähe von Bariloche gelegenen Hafen ‚Puerto Pañuelo‘ chauffiert. Im dortigen Terminal bekamen wir ein Boot zugewiesen und schon glitten wir über den ‚Lago Nahuel Huapi‘.
Herrschte in der Früh noch leichter Dunst, so klarte es bald auf und wir hatten den ganzen Tag strahlenden Sonnenschein. Gleich nachdem wir unsere erste Bootsfahrt begannen, setzte sich die Sonne durch und wir hatten einen guten Blick auf die Berge ringsherum.
Einige Möwen begleiteten uns zu Beginn der Reise, denn sie hofften, dass sie von uns gefüttert werden. Nachdem sie aber von keinem Reisenden Futter erhielten, flogen sie traurig wieder ab.
Auf den Gletschern verschwinden schön langsam die meisten Schneefelder und kommen dann als kleiner Wasserfall im See an. Die Fahrt auf dem ‚Lago Nahuel Huapi‘ endete im Hafen von ‚Blest‘.
Im Hafen von ‚Blest‘ hatten wir vor der Weiterfahrt etwas Zeit, die wir für einen kleinen Rundgang nutzten. Wir sahen einen Zufluss aus der Gletscherregion, einen ‚Eisvogel‘, einen ‚Chimangokarakara‘ und natürlichen den Ausblick auf den herrlichen See. Mit einem ‚Kinderschnitzerl‘ im Restaurant beendeten wir die Pause.
Von ‚Blest‘ ging es in einer kurzen Autobusfahrt weiter zum ‚Porto Alegre‘. ‚Lago Frias‘. Dort gingen wir wieder an Bord eines Schiffes um dem ‚Lago Frias‘ bis nach ‚Porto Frias‘ entlangzufahren. Diese Fahrt dauerte leider nicht lange, hinterließ aber bei uns aufgrund des smaragdgrünen Wassers und der umliegenden Berge unauslöschliche Eindrücke.
In ‚Port Frias‘ gingen wir von Bord und mussten nun das argentinische Zollhaus, dass sich in einem der drei im Hafen befindlichen Gebäude befindet, aufsuchen. An zwei Schaltern wurden von ebenso vielen Beamtinnen unsere Pässe kontrolliert. Bei jedem ging es schnell nur bei mir nicht. Wahrend der Überprüfung meines Passes streikte plötzlich das System. Die Beamtin versuchte durch hektisches Tippen den Fehler zu beheben, musste aber schlussendlich auf das Terminal ihrer Kollegin ausweichen.
Nach der Passkontrolle wurden wir in einen alten klapprigen Bus gesetzt und fuhren eine holprige, unbefestigte Straße entlang bis nach ‚Porto Peulla‘ durch das Niemandsland zwischen Argentinien und Chile.
Die Fahrt dauerte nicht lange und wir kamen an die tatsächliche geografische Grenze zwischen beiden Ländern. Eine gute Gelegenheit als ein Paar Hand in Hand in zwei verschiedenen Ländern gleichzeitig zu stehen. Diese Stelle dürfte noch dazu besonders gefährlich sein, da hier auch vor Pumas gewarnt wird.
Der nächste Stopp war bei einem Aussichtspunkt auf den bereits erloschenen, 3.491 Meter hohen Vulkan ‚Monte Tronador‘. Der Name "Tronador" bedeutet ‚auf dem es immer donnert‘ und stammt von den Geräuschen der herabfallenden Eisbrocken von seinen sieben Gletschern.
Bei der Ankunft in ‚Porto Puella‘ durften wir zunächst nicht aus dem Bus aussteigen. Unser lokaler Guide musste zuerst einige Formalitäten im chilenischen Zollamt erledigen. Danach konnten wir den Bus verlassen und mussten gleich in das Zollgebäude gehen. Dort waren inzwischen auch unsere Koffer angelangt. Bei jeder Person wurde zuerst der Pass kontrolliert. Gleich anschließend wurde unser gesamtes Gepäck per Hand manuell kontrolliert. Danach trennten wir uns wieder von unseren Koffern, die an das Endziel weitertransportiert wurden.
Da wir der einzige Bus an der Zollstelle waren, ging die Kontrolle einigermaßen schnell und wir konnten wieder in unseren Bus steigen. Doch der brachte uns nur ein kurzes Stück weiter. Wir stiegen bei einem netten Hotel ab, das ganz in der Nähe der Ablegestelle für unsere letzte Bootsfahrt lag. Hier hatten wir fast eine Stunde Zeit, die herrliche Gegend zu genießen.
Die letzte Bootsfahrt ging von ‚Porto Puella‘ über den ‚Lago Todos los Santos‘ nach ‚Petroue‘. Die Fahrt dauerte 1:45 Stunden und bot bemerkenswerte Ausblicke auf die Umgebung, besonders auf die Vulkane 'Puntiagudo (spitzer Gipfel)' und 'Osorno (Name nach einem spanischen Adeligen), sowie die beeindruckenden Farben des Sees.
Nach unserer Ankunft in ‚Porto Puella‘ wurden unsere Gepäckscontainer entladen und wir konnten wieder unsere Koffer übernehmen. Anschließend stiegen wir wieder in einen Bus der uns in einer einstündigen Fahrt bis nach ‚Puerto Varas‘ brachte. In der Stadt angekommen mussten noch einmal den Bus wechseln und gegen 20:30 waren wir dann an unserem endgültigen Ziel, dem ‚Hotel Park Inn by Radisson‘.
Der Check-In ging schnell und wir konnten wenig später im Speisesaal Platz nehmen. Dort ließen wir mit einem exzeptionellen Abendessen einen unvergesslichen Tag ausklingen. Unser Essen bestand aus einem ausgezeichneten Lachs und Kokoskuchen mit Zitroneneis.